ein Beitrag von Dr. Reinhard Lindner
Eine Studie der Harvard Business School führt zum Ergebnis, dass die wichtigsten Führungskompetenzen in der Zukunft Intuition und Meditation sein werden. Das mag so manche, stark rationell geprägte Führungskraft überraschen, doch wie kommt es zu diesem Ergebnis?
Die Führungskompetenz bekommt künftig in den Unternehmen eine völlig neue Bedeutung. Gründe dafür sind:
- die Geschwindigkeit der Veränderung
- die Komplexität der Themen
- die Transparenz aufgrund sozialer Medien
- die Unberechenbarkeit der Märkte und
- die massiv veränderten Ansprüche der Mitarbeiter
Um das gesamte Wissen der Menschheit zu verdoppeln brauchten wir im 19 Jahrhundert exakt 100 Jahre. Im 20. Jahrhundert benötigten wir immerhin noch 30 Jahre. Aktuell verdoppeln wir unser Wissen auf unserem Globus alle 13 Monate. Die Veränderungen passieren in einer Geschwindigkeit, welche die Menschheit so nie zuvor erlebt hat. Die Digitalisierung beschleunigt diesen Prozess noch zusätzlich. Das enorme Tempo verursacht Stress. Hier gilt es einen Ausgleich zu finden, der entschleunigt und die innere Balance wieder herstellt. Unsere Herausforderungen sind so komplex geworden, dass der Chef alleine diese nicht bewältigen kann.
Die Informationsflut über verschiedenste Kommunikationskanäle machen Führungskräfte gläsern. Methoden, die in der Vergangenheit Erfolgsgaranten waren, greifen plötzlich nicht mehr, weil die Märkte und Trends immer weniger vorhersehbar sind. Langfristige Planung ist unmöglich geworden und mittelfristige Planung funktioniert auch nur mehr bedingt. Konnte man die Generation „Y“ noch mit einer ansehnlichen Dotierung und mit einer gehörigen Portion Verantwortung begeistern, tickt die Generation „Z“ völlig anders und legt viel mehr Wert auf eine komfortable Work Life Balance.
All diese Tatsachen erfordern ein radikales Umdenken im Führungsverhalten. „Wir können die Probleme nicht auf derselben Ebene lösen von der sie kommen“ (Albert Einstein), dieser Spruch ist aktueller denn je. Die Führungskompetenzen und hier vor allem die „Soft Skills“ von Managern stehen hart am Prüfstand. Integre Leader sind gefragt, wo spürbar wird, dass die Gedanken kongruent sind mit dem Gesagten und den Worten entsprechende Taten folgen. Nur so entsteht Vertrauen in Vorgesetze, denen Mitarbeiter gerne folgen, auch wenn sie nicht müssen. „Die Unternehmenskultur frisst die Strategie zum Frühstück“ war einer der Leitsprüche des großen Vordenkers Peter Drucker. Jede Strategie wird und kann auch nur von Menschen umgesetzt werden. In welcher Qualität und mit welchem Resultat Unternehmensstrategien verwirklicht werden, hängt wiederum sehr stark vom Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters ab. Gelingt es nicht diese ins Boot zu holen, hilft die beste Strategie nichts.
Doch warum sind gerade Intuition und Meditation die Treiber einen solchen Prozess in Gang zu setzen. Mit Meditation ist die Fähigkeit gemeint sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Dem Moment die volle Aufmerksamkeit und damit Qualität geben. Hohe Präsenz ohne Ablenkung zum Beispiel bei einem Mitarbeitergespräch oder in einem Meeting, aber auch ein großes Maß an Fokussierung bei einer schwierigen Aufgabe abrufen zu können, ist eine erstrebenswerte Fähigkeit einer Führungskraft. Intuition wiederum ist die Kunst zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen zu treffen ohne diese rational begründen zu können. Wir sprechen hier von einer Vorahnung oder auch dem richtigen Bauchgefühl. Zu jeder Studie gibt es eine Gegenstudie und zu jedem noch so teurem Gutachten gibt es ein Gegengutachten. Viele komplexe Themen lassen sich mit der Vernunft allein nicht lösen. Hier gilt es aus einem breiteren Portfolio an Kompetenzen zu schöpfen. Die Intuition ist ein geeignetes Mittel dafür.
Doch wie bin ich in der Lage meine Intuition zu trainieren? Wie kann ich diese offensichtlich erfolgsentscheidende Fähigkeit kontinuierlich verbessern? Voraussetzung hierfür ist Flexibilität im Denken und Mut Dinge auszuprobieren, ganz nach dem Motto „Mistake is my teacher“. Wenn wir immer nur den sichereren Weg gehen, kann nichts Neues entstehen. Deshalb müssen in einer Organisation Rahmenbedingungen geschaffen werden, wo den Mitarbeiter auch Fehler verziehen werden, sonst werden selbst die hellsten Köpfe ihre Potentiale nicht ausschöpfen. Das Ergebnis ist, dass sich Mitarbeiter weiterentwickeln und daraus entsteht Selbstvertrauen. Selbstvertrauen führt zur Gelassenheit und die Gelassenheit ist das Tor zur Intuition.
Das bewährte Führungskräfteprogramm L.I.K.E.® Leadership wurde für den Gesundheitsbereich weiterentwickelt. Darin sind wesentliche Elemente aus dem Samurai Manager® enthalten und es werden relevante Führungsfähigkeiten auf eine sehr pragmatische Weise geübt und trainiert und letztlich in die unbewusste Kompetenz gebracht. Künftig geht es nicht mehr darum, wie viel Wissen hat eine Führungskraft angehäuft, sondern welche Soft Skills können in einer Stresssituation authentisch abgerufen werden, um richtig zu handeln oder klug zu entscheiden. Westliche und fernöstliche Verhandlungs- und Führungsinstrumente werden miteinander verglichen und es entsteht ein „best of“ aus beiden Kulturen. Ziel ist es eine neue Generation von Führungskräften, ausgestattet mit den nötigen Kompetenzen, zu entwickeln, welche ein Team und das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft tragen.