Allianz für mehr Transparenz bei Arbeitsbedingungen im Krankenhaus
Großangelegte länderübergreifende Befragung zur Zufriedenheit der Krankenhausmediziner*innen ab Januar
Stuttgart/Wien, 09.12.2020 – Zeiten wie diese machen es deutlich: Das Krankenhauspersonal ist Voraussetzung für eine funktionierende Gesundheitsversorgung. Dennoch erfahren Pflegende, Mediziner*innen und Co. gesellschaftlich und politisch nicht die Wertschätzung, wie sie es sich wünschen. Das drückt sich auch vielerorts in unbefriedigenden Arbeitsbedingungen aus. Für Mediziner*innen veröffentlicht die unabhängige Treatfair GmbH seit 2019 in einer Positivliste die Krankenhausabteilungen mit zufriedenen Ärzt*innen. Weil sich immer mehr Mediziner*innen bei der Stellenwahl an dieser Liste (Treatfair Ranking) orientieren, sind Krankenhäuser bemüht, mit guten Arbeitsbedingungen in diese Liste aufgenommen zu werden, um auch in der Pandemiezeit und im bereits schon länger herrschenden Fachkräftemangel qualifiziertes Personal zu gewinnen. Ab Januar werden die Abteilungen für das kommende Ranking 2021 ermittelt. Dabei haben sich Treatfair und das renommierte österreichische Institut für Human Factors & Human Resources im Gesundheitswesen der Karl Landsteiner Gesellschaft zusammengetan, damit eine solche Positivliste für das gesamte deutsch-österreichische Gebiet Wirklichkeit wird. Auch die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin und der Berufsverband der Deutschen Urologen sind involviert.
Nachlesbare Mitarbeiterempfehlung für Mediziner*innen
Ein Großteil der Bewerber*innen im Krankenhausbereich ergibt sich aus Mund-zu-Mund Propaganda. Zufriedene Mitarbeiter*innen empfehlen ihre Abteilungen weiter. Deshalb setzen die deutsche Organisation und das österreichische Institut auf eine große Befragung, in der Mitarbeiter die Zufriedenheit in ihrer Abteilung mitteilen. Sie findet von 01.01.2021 bis 28.02.2021 statt. Die Angaben werden abteilungsweise ausgewertet. Ausschließlich die Abteilungen mit zufriedenen Ärzt*innen werden anschließend im Treatfair Ranking veröffentlicht – die Abteilungen mit unzufriedenen Mediziner*innen nicht. „Wir wissen, dass die Ergebnisse der Abteilungen mit unzufriedenen Mitarbeiter*innen für viele auch interessant sind. Allerdings dürfen Mediziner*innen keine Hemmungen haben, die Befragung wahrheitsgemäß zu beantworten. Auch soll von Klinikseite keine Angst vor dieser Befragung herrschen.“ so Frau Dr. Annelies Fitzgerald, Leiterin des Instituts für Human Factors & Human Resources im Gesundheitswesen der Karl Landsteiner Gesellschaft. Somit handelt es sich bei den späteren Veröffentlichungen um gemittelte Mitarbeiteraussagen. Frau Dr. Fitzgerald weiter: „Bisher zielen Umfrage und Veröffentlichungen nur auf Mediziner*innen ab. Aber auch für Pflegende möchten wir in naher Zukunft eine ähnliche Positivliste veröffentlichen.“
Allianz für Transparenz bei den Arbeitsbedingungen
Weil ein Herausstellen der Abteilungen mit zufriedenen Ärzt*innen zu mehr Transparenz und in der Folge zu verbesserten Arbeitsbedingungen führt, hat der prominente Präsident der Ärztekammer Berlin und Chirurg Dr. Günther Jonitz die Mentorenschaft der Ärztebefragung in Deutschland übernommen. Außerdem unterstützen die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin, der Berufsverband der Deutschen Urologen und der Bürger- und Patientenverband GESUNDHEIT AKTIV e.V. die Befragung. Mentor für die Befragung in Österreich ist HR Prof. Dr. Robert Fischer, Mitbegründer der Karl Landsteiner Gesellschaft. Weiterhin wird die Allianz für mehr Transparenz im Gesundheitswesen um die angesehene österreichische Beratungsfirma hcc Health Care Communication erweitert.
Bessere Orientierung bei höherer Teilnehmerzahl
Ziel der kommenden Befragung ist es, durch eine noch größere Teilnahme von Klinikärzt*innen weitere Abteilungen mit zufriedenen Mediziner*innen zu identifizieren. So können mehr Abteilungen in der Positivliste 2021 aufgenommen werden. Die resultierende Orientierung für Mediziner ist größer. Hierfür wird die Mehrheit der deutschen und österreichischen Krankenhäuser postalisch bzw. digital über die Befragung und das resultierende Ranking informiert. Für Kliniken werden die Umfrage sowie das Ranking weiterhin kostenfrei bleiben. Auch für Mediziner*innen bleibt der Zugang zum Ranking kostenlos und barrierefrei.